Samstag, 14. Februar 2015

Familie

Hey, vielleicht habt ihr gemerkt, dass ich seit längerer Zeit nichts meht geschrieben habe. Mir tut es unendlich Leid, irgendwie denke ich nicht mehr daran für euch zu bloggen. Ich weiss ehrlich gesagt auch nicht, wo ich anfangen soll. Am Besten wäre es euch von meinen Familienwechseln zu erzählen.
An Weihnachten war hier eine riesen Fiesta im Golf Club, was die größte Party im Jahr hier ist. Es waren auch etwa 5 Tausend Leute da, das ist nicht gerade wenig. Jedenfalls bin ich mit meinen Freunden hingegangen, wir waren wirklich viele, ich glaube so 20. Ehrlich gesagt weiß ich nur noch, wie wir zum Golf Club gekommen sind, etwas getanzt haben und dann sind meine Erinnerungen auch total weg. Meine Freunde mussten mir ersteinmal erzählen, was passiert ist. Ja. Ich hatte einen Totalabsturz. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es selber wollte oder einfach nur darauf losgetrunken habe. Wie auch immer, mich hat dann die Cousine von einem Freund nach Hause gebracht mit Taxi, so wurde es mir erzählt. Meine erste Gastfamilie hat das wohl überhaupt nicht gefallen, sie haben dann auch YFU angerufen und erzählt, dass ich mich ins Koma gesoffen hätte, was aber nicht stimmt, auch wenn ich mich am nächsten Tag übergeben musste. Meine Gastfamilie wollte mich dann auch schnell loswerden. Erst hieß es, ich ziehe zu meiner Betreuerin, bis ich eine neue Familie gefunden hätte. Das hat dann irgendwie nicht eingetroffen, da YFU auch über Weihnachten nicht gearbeitet hat, war es dann schwer eine neue Gastfamilie zu finden. Ich hab dann einen Tag später mit der Cousine von meinen Kumpel geschrieben und erst wollte sie mir helfen, eine neue Gastfamilie zu suchen, dann hat sie mir angeboten, dass ich zu ihr ziehen kann, da sie ein freies Zimmer hatten, war's dann wohl kein Problem.
Bevor ich anfange, über meine zweite Gastfamilie zu erzählen, muss ich gestehen, dass ich so froh bin meine erste Familie gewechselt zu haben. Am Ende hin hatte ich zwar ein richtig gutes Verhältnis zu meinen Gasteltern, aber trotzdem haben sie nur Müll an YFU erzählt und ich durfte mir deswegen einen Warning Letter abholen, geil oder? Wie auch immer, die Familie habe ich dann schnell abgeschrieben und war froh, dass ich nicht mehr in dieser Familie war.
Auf geht's zur zweiten Gastfamilie. Ich hatte eine Hostmom, einen Gastbruder und logischerweise eine Gastschwester. Meine Hostmom war wirklich lieb und hat alles versucht, um mich glücklich zu machen, das fande ich wirklich toll. Die ersten Tage habe ich mich wirklich gut gefühlt, aber irgendwann ist ja jede Euphorie zu Ende. So auch hier. Meine Gastgeschwister waren so gut wie den ganzen Tag im Zimmer, meine Gastmom hat auch den ganzen Tag gearbeitet. Ich hab mich relativ oft gelangweilt, hab versucht was zu unternehmen mit ihnen, war aber schwer, weil es nie lange anhielt. Dann hatten wir einen Geburtstag von einem wirklich guten Freund, den ich hier habe. Wir haben aber in einem Haus von einem anderen Freund gefeiert, weil dort mehr Platz war. Wir waren dann im Pool und haben Hamburgers gegessen und Xbox gezockt, hat mir eigentlich gut gefallen. Für einen achtzehnten Geburtstag hätte ich aber persönlich doch was anderes gemacht. Paar Tage später habe ich mich dann wieder mit meinen guten Kumpel getroffen und haben über alles mögliche geredet, auch was im Golf Club passiert ist. Irgendwann kamen wir auch zum Thema mit Gastfamilie. Er meinte dann zu mir, dass der Kumpel, wo wir den Geburtstag hatten, meinten, dass sie mich aufnehmen könnten, für ein bis zwei Monaten, wenn ich es brauchen würde. Ich habe dann mit meinen Kumpel auf Facebook geschrieben und gefragt, ob das stimmt und habe auch versucht zu erklären, wenn ich wechseln würde, müsste ich bis Juli wechseln, weil meine Organisation sowieso schon sauer auf mich war, wegen meiner ersten Gastfamilie, da ich ja angeblich nur Fehler gemacht habe, wobei etwa 80% stunken und erlogen waren. Jedenfalls hat mein Kumpel mit seiner Mom geredet und sie hatte wohl nichts dagegen. Ich war dann mal zu Besuch, durfte dann auch ein Wochenende mal bei ihnen schlafen. Dann war ich eigentlich nur noch jeden Tag da, bei meiner zweiten Gastfamilie war ich sozusagen nur zum schlafen. Ich hab dann irgendwann mit meiner zweiten Gastfamilie geredet und gesagt, ich würde gerne wechseln, einfach, weil meine Gastmom den ganzen Tag gearbeitet hat und meine Geschwister sich nie aus dem Zimmer getraut haben. Meine Gastfamilie hatte damit gar kein Problem. Irgendwann  haben wir dann YFU angerufen und gefragt ob ich wechseln darf. Erst haben sie mich angemeckert, weil ich ja nicht dauernd wechseln sollte und ich nur für kurze Zeit bei meiner zweiten Gastfamilie wa und ihnen ja keine Chance gegeben hätte, wobei ich ganz Ehrlich sein muss, wenn man schnell merkt, es passt nicht, sollte man einfach schnell einen Schlussstrich ziehen. Nun bin ich etwa 3 Wochen bei meiner neuen Gastfamilie und muss sagen, sie sind ein Traum. Ich hab mich wirklich noch nie auf Anhieb so wohl gefühlt und da ich meine neue Familie auch gleich kennenlernen konnte, war es auch gleich viel einfacher. Meine neue Gastfamilie ist sozusagen mehr Italienisch als Uruguayo. Meine Gastmom wurde zum Beispiel hier geboren, ist zum Studieren aber nach Italien gegangen und hat dann irgendwann auch ihren Mann da getroffen. Ich hab jetzt einen Gastbruder, der vorher ein Kumpel von mir war. Mit ihm verstehe ich mich echt perfekt. Manchmal merke ich das wir uns in vielen Sachen ähnlich sind. Außerdem habe ich noch eine kleine Gastschwester, die mir manchmal schon auf die Nerven geht, weil wenn ich mal einen Moment alleine sein will, versteht sie es nicht wirklich. Manchmal kann sie aber auch sehr nett sein. Meine Gastmom ist auch total süss. Mit ihr kann ich eigentlich immer Witze machen. Mein Gastdad wohnt gerade in Italien, weil er da arbeitet. Er soll aber wohl bald hier her kommen für eine Weile und dann wollten wir zusammen nach Cataratas fahren, worauf ich mich schon sehr freue.
Das war's erstmal. Die nächsten Tage gibt es ganz viele Posts mit vielen Dingen, die ich noch loswerden muss. Inklusive Fotos, das mach ich diesmal aber in einem extra Post.

Bis die nächsten Tage

Mittwoch, 12. November 2014

Alltag trifft ein

Hola, muchachos!
Heute gibt es endlich wieder einen neuen Blogeintrag und muss euch mit der traurigen Wahrheit konfrontieren: Ein Austauschjahr bedeutet nicht, jeden Tag was zu unternehmen und immer woanders zu sein. Wer diese Vorstellungen hat, dem musste ich jetzt diese Illusion zerstören. Es ist leider wahr. Der Alltag ist langsam eingetroffen, dass macht es einen nicht immer sehr leicht, weil ich finde, dass man sich gerade hier so extrem langweilt. Man sollte sich echt viele Aktivitäten selber suchen, sonst geht man hier schnell ein. Ich zum Beispiel gehe bisher nur ins Fitnessstudio, dass ist nicht gerade sehr viel. Noch kurze Zeit habe ich meinen Spanischunterricht, wie lange genau, weiß ich selbst noch nicht, da er aber immer ausfällt, gehe ich mal davon aus, dass wir noch bis Ende des Jahres haben. Ich wollte eigentlich auch anfangen, Basketball zu spielen, darüber denke ich jetzt schon seit einem Monat nach. Das Ding ist aber, wenn ich dort anfange, spiele ich gleich in einem Team, darauf habe ich nicht wirklich Lust, weil ich noch nicht wirklich viel Praxis habe. Um es auf den Punkt zu bringen, keine. In der Schule habe ich gerne immer Basketball gespielt, deswegen wäre es eine gute Sportart für mich, die ich hier ausüben könnte. Aber ob ich jetzt noch anfangen will, ist fraglich, in nicht mal 2 Wochen sind Sommerferien bis Anfang März und dann beginnt die große Hitzeperiode und ob ich dann noch in der Lage bin, irgendeinen Sport zu betreiben, wer weiß. Die Sommerferien werden bestimmt der Horror für mich. Klar, keine Schule und alles, aber bisher habe ich noch nicht richtige Freunde gefunden, mit denen man sich immer verabreden könnte. Ich muss bis zu den Ferien echt Gas geben, um noch irgendwie gesellschaftlichen Anschluss zu bekommen. Abhängig will ich ja zum Beispiel nicht von meinen Gastgeschwistern sein. Und da ist auch der nächste Punkt. Momentan sind mein Bruder und ich nicht besonders gut aufeinander zu sprechen. Wir hassen uns nicht, aber es ist irgendwie eisiger geworden zwischen uns. Versteht ihr was ich meine? Wenn mein Bruder und ich nur in einen leicht angedeuteten Streit geraten könnten, merkt man, wie sich seine Stimme gleich erhebt. Mich macht das etwas traurig, weil ich nicht genau weiß, was ich noch machen soll...
Sonst läuft alles wieder besser mit meiner Familie, wir hatten in letzter Zeit ein paar Missverständnisse, aber das sollte in Zukunft auch vergessen sein. Manchmal fühle ich mich noch nicht als Teil der Familie, weil mir nie jemand Aufgaben zu teilt. Ich würde gerne mal im Haushalt mithelfen, aber mich behandeln immer noch alle so, als wäre ich ein Gast. Besonders wenn meine Gasteltern mit meinen großen Bruder auf Spanisch leise reden, denke ich immer, sie haben Geheimnisse vor mir. Ich will euch aber nicht nur negatives erzählen, deswegen schweife ich mal ab.
Dieses Wochenende fahren wir nach Mercedes, weil mein kleiner Bruder ein Tennisturnier hat. Natürlich habe ich die Chance ergriffen und habe gefragt, ob ich mitkann, damit ich mal endlich mehr von Uruguay sehen kann. Danach das Wochenende werden wir wahrscheinlich nach Argentinien fahren, nach Colón, weil ich ja nicht länger wie 90 Tage in Uruguay bleiben kann. Ich könnte zwar auch den ganzen Papierkram durchgehen und zum Amt gehen, oder wo man auch immer dafür hingehen müsste, aber das ist zu umständlich und da wir eine Brücke in der Stadt haben, die nach Argentinien rüberragt, ist das so viel einfacher. Kaufen kann ich mir aber nichts, weil ich momentan kein Geld mehr habe, traurig oder? Ich kann auch nicht mehr ins Gym gehen, weil ich wieder bezahlen muss und gerade kein Geld habe. Das Geld geht hier irgendwie viel zu schnell weg. Ich muss langsam überlegen, ob ich die Sache, die ich kaufen will, es wirklich nötig ist?
Ansonsten gibt es nicht mehr wirklich viel zu erzählen, es ist halt totaler Alltag eingekehrt. Vielleicht habe ich ja was zu berichten, nachdem ich in Mercedes und Colón war. Ich hoffe auch, dass mich das mehr mit meiner Familie zusammen schweißt und sie dann nicht mehr heimlich in Spanisch reden.
Apropro Spanisch, mittlerweile fällt es mir immer leichter, Unterhaltungen zu führen, ich verstehe auch immer mehr. Das Sprechen fällt mir aber noch etwas schwer, da brauche ich dann schon mal den einen oder anderen Übersetzer. Ich denke mal, in paar Monaten, werde ich besseres Spanisch können. Es wäre jedenfalls toll!
Ich hänge euch noch ein paar Bilder an, die ich aus Langeweile geschossen habe :D
Das war's dann erstmal, wir lesen uns.
Chau
-Der Post sollte eigentlich schon vor 2 Wochen veroeffentlicht werden, irgendwie gab es aber Probleme und deswegen reiche ich den Eintrag jetzt nach, weil mir das erst jetzt aufgefallen ist. Bitte nimmt mir das nicht Uebel-

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Meine Zeit

Heyho:)

Es gab fast zwei Monate lang keinen neuen Eintrag, es tut mir sehr Leid. Die Motivation war nicht wirklich vorhanden und auch wenn man sich mal gelangweilt hat, hatte ich dann auch nicht wirklich Lust etwas zu schreiben. Heute ist jedenfalls die Schule ausgefallen, zu unserem Glück, da es wieder so heftig geregnet hat und es mittlerweile sehr stickig ist. Der Sommer kommt also!
Somit muss ich euch ja erzählen, was in den letzten fast zwei Monaten passiert ist. Ich bin wirklich froh, dass ich Bilder gemacht habe, sonst könnte ich mich nicht erinnern. Mein erster Ausflug war mit meiner Familie zusammen etwa Ende August in eine Therma in der Nähe von Paysandu. Wir haben dort auch übernachtet, was ich etwas unnötig fand, weil wir am nächsten Morgen gleich abgereist sind. Es hat aufjedenfall Spaß gemacht, auch wenn das Wetter nicht so mitgespielt hat.
Gegen Ende September waren wir auf der Meseta de Artigas. Dort wurde zu Ehren Artigas eine Zeremonie abgehalten, mit dem Präsidenten von Uruguay. Ich wollte ein Foto mit ihm machen, aber dafür war ich etwas zu langsam. Jedenfalls sind dort auf der Zeremonie hunderte von Gauchos mit ihren Pferden zu Meseta geritten. Manche sind sogar von Montevideo bis nach Mesta geritten, das sind mit Auto schon gute 5-6 Stunden.
Dann will ich euch was über meine Schule erzählen. Ich bin in der fünften Klasse und war Anfangs mit meinen Bruder in der selben Klasse. Die Klasse hat mir echt gut gefallen, trotzdem hab ich nach einen Monat gewechselt, weil ich es eigentlich von Anfang nicht wollte, mit meinen Bruder in der gleichen Klasse zu sein, weil wir sonst zu viel Zeit miteinander verbringen würden und uns dann irgendwann auf die Nerven gegangen wären. Meine neue Klasse ist echt cool und das obwohl ich haufenweise Mathe, Biologie, Chemie und Physik habe. Aber ich verstehe sowieso nichts.
Ansonsten ist mein Spanisch bisher auch noch sehr dürftig. Ich weiß selbst nicht genau woran es liegt, ich bin einfach etwas zu faul um zu lernen. Dennoch kann ich mittlerweile kleine Sätze sagen, wobei dann wahrscheinlich auch noch Fehler mache, aber wenn man versucht zu sprechen, dann wird das schon. Verstehen tue ich eigentlich auch fast alles, manchmal wenn sie zu schnell und zu viel reden, hört es dann auch bei mir auf.
Meine Familie ist alles in einem echt verrückt, man hört immer jemanden reden zu Hause. Freunde habe ich bisher noch nicht sehr viele. Es sind mehr paar Leute mit denen ich rede, die Englisch können, weil es so einfacher ist zu kommunizieren. Dennoch sind viele Leute interessiert an mir, versuchen immer mit mir zu reden, weiß aber nie so richtig was ich dann sagen soll, beziehungsweise was sie von mir wollen.
Aufjedenfall vermisse ich langsam richtiges deutsches Essen. Hier gibt es eigentlich jeden Tag Fleisch zu essen, aber meistens bekomme ich schon immer Hunger zwischen den Mahlzeiten und dann haben wir meistens nichts hier. Das regt dann einen schon etwas auf, weil man dann immer was für sich selbst kaufen muss. In unserem Kühlschrank stehen auch nur Mahlzeiten wie Reis, Fleisch oder Ketchup. Und so richtiges Süsses hat man hier auch nicht. Nutella gibt es zum Beispiel nur in einem Extraladen zu kaufen, 350g für mehr als 6€. Da sollte man dann schon überlegen, wie oft man das dann brauch.
Aber ich bin schon süchtig nach Mate! Das ist sowas wie Tee, der hier immer getrunken wird. Ich habe sogar schon meinen eigenen Matebecher und fülle mir da jeden Tag Mate hinein.
Viel weiß ich jetzt auch nicht mehr zu erzählen, ich werde einfach ein paar Bilder hinzufügen und lasse die für sich sprechen.
Wir lesen uns, und nächstes mal etwas früher!:D